Die britische Regierung hat angekündigt, die Verwendung von medizinischem Cannabis zu überprüfen, während der Freizeitkonsum weiterhin illegal bleibt. Cannabis, das aus der Cannabispflanze stammt und Tetrahydrocannabinol (THC) enthält, beeinflusst den Geist und die Stimmung. Es wird normalerweise geraucht, kann aber auch gegessen werden und ist in Form von Harz, getrockneten Blättern (Marihuana) oder Öl erhältlich.
Rechtliche Aspekte von Cannabis in Großbritannien
Cannabis wird als Klasse-B-Droge eingestuft, was bedeutet, dass der Besitz illegal ist und mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Der Verkauf kann mit einer Haftstrafe von 14 Jahren oder einer unbegrenzten Geldstrafe geahndet werden. Die Strafen variieren je nach Menge, krimineller Vorgeschichte und anderen Umständen.
Medizinisches Cannabis und seine Anwendungen
Medizinisches Cannabis enthält auch Cannabidiol (CBD), das als medizinische Behandlung erforscht wird. CBD-basierte Behandlungen haben vielversprechende Ergebnisse bei der Reduzierung von Anfällen bei Kindern mit schweren Epilepsien gezeigt. Während einige Eltern CBD- und THC-haltige Öle für ihre epilepsiekranken Kinder verwenden, gibt es noch wenig wissenschaftliche Evidenz für deren Sicherheit und Wirksamkeit.
Effekte von Cannabis und Gesundheitsrisiken
Der regelmäßige Gebrauch von Cannabis erhöht das Risiko für psychotische Erkrankungen, insbesondere bei Jugendlichen, da die Droge die Entwicklung des sich noch entwickelnden Gehirns beeinträchtigt. Langzeitanwendung kann auch die Lernfähigkeit beeinträchtigen.
Die Forderung nach Gesetzesänderungen
Über 25.000 Menschen haben eine Petition unterzeichnet, die die Legalisierung von Cannabis für Freizeit- und medizinischen Gebrauch fordert. Befürworter argumentieren, dass ein Verbot wirkungslos ist und es scheinheilig ist, Alkohol und Tabak zu erlauben, aber nicht Cannabis. Einige schlagen vor, dass der Verkauf in lizenzierten Geschäften den Zugang von Jugendlichen beschränken und den THC-Gehalt regulieren würde.
Internationale Perspektiven
Andere Länder, darunter die USA, Deutschland, Italien und die Niederlande, haben die Verwendung von medizinischem Cannabis legalisiert. Kanada hat kürzlich den Freizeitkonsum legalisiert, während in Uruguay und Spanien der persönliche Anbau für den Eigenbedarf erlaubt ist.
Die britische Regierung betont jedoch, dass vollständig getestete medizinische Cannabisprodukte bereits in Großbritannien verkauft werden können. Eine Überprüfung der Klassifizierung ist derzeit nicht geplant, trotz der Forderungen von Befürwortern wie dem ehemaligen konservativen Anführer Lord Hague.
Insgesamt steht Großbritannien vor der Herausforderung, die medizinische Wirksamkeit von Cannabis zu bewerten und gleichzeitig die öffentliche Gesundheit zu schützen. Die internationale Debatte über Cannabis spiegelt wider, wie verschiedene Länder unterschiedliche Ansätze zur Regulierung und Nutzung dieses umstrittenen Krauts verfolgen.