Wilhelm von Oranien in Geschichte | Schülerlexikon (2024)

WILHELM III. VON ORANIEN wurde am 14.11.1650 als Sohn des niederländischen Statthalters Prinz WILHELM VON ORANIEN und MARIA, der ältesten Töchter vom englischen König KARL I., in Den Haag geboren.

Bereits als Kind war WILHELM III. der Verachtung der niederländischen Bevölkerung gegen seine Familie ausgesetzt.
Aufgrund des frühen Versterbens von WILHELMs III. Vater, war es JOHAN DE WITT 1654 möglich das Haus Oranien für immer vom Amte eines Generalstatthalters der Vereinigten Provinzen, sowie von jedem höheren Staatsamt auszuschließen.
1660 starb die Mutter von WILHELM III. Der Vollwaise wuchs daraufhin bei seiner Großmutter AMALIAS VON SOLMS-BRAUNFELS und seinem Onkel, dem Großen Kurfürsten FRIEDRICH WILHELM, in Preußen auf. Dort genoss er eine calvinistische Erziehung und studierte bereits ab 1663 in Leyden.

Ernennung zum Statthalter der Niederlande

Das Haus ORANIEN erfuhr infolge der Restauration durch WILHELMs Onkel CHARLES II. von England 1660 wieder eine gewisse Stärke. Dazu trug auch der englisch-niederländische Krieg von 1664 bis 1667 bei, indem das Fehlen einer zentralen Leitung aufseiten der Niederländer besonders deutlich wurde.
Nach dem Angriff des französischen Königs LUDWIG XIV. auf die Niederlande, stürzte man den holländischen Ratspensionär JOHAN DE WITT und ernannte 1672 WILHELM III. zum Statthalter der Niederlande. Als Generalkapitän und Admiral trat er an die Spitze des niederländischen Heeres, und verteidigte sein Land erfolgreich gegen die Ansprüche Frankreichs und Englands.

Um die Beziehungen zwischen den Niederlande und England zu festigen, heiratete WILHELM III. VON ORANIEN am 04.11.1677 seine Cousine MARIA II. STUART, die Tochter des späteren englischen Königs JAKOB II.

Usurpation des englischen Thrones

Die prokatholische und zu Frankreich neigende Politik JAKOB II. rief in England große Bedenken bezüglich einen Wiedererstarkens des Katholizismus hervor. Diese Befürchtungen resultierten im Juli 1688 in einem an den protestantischen WILHELM III. gerichteten Hilferuf der parlamentarischen Opposition Englands. Dieser landete am 05.11.1688 mit einer 15 000 Mann starken Armee in Torbay und zwang JAKOB II. zur Flucht.
Nachdem WILHELM III. die vom Parlament vorgelegte „Declaration of Rights“ akzeptiert hatte, die am 22.01.1689 verabschiedet wurde, erklärte man ihn am 13.02.1689 zum König. Die „Bill of Rights“ schrieb die Mitwirkungsrechte von Volk und Volksvertretung fest, und bildet einen wesentlichen Bestandteil der englischen Verfassung.
Die Krönung erfolgte am 11.04.1689 in Westminster, und WILHELM III. bestieg gemeinsam mit seiner Frau MARIA den englischen Thron. Das Amt des niederländischen Statthalters behielt er bei.
Diese illegale Machtübernahme, welche die Geburt des legitimen Thronfolgers völlig missachtete, wurde zum Wendepunkt der englischen Politik und Geschichte.
Kurz nach Ende der „Glorious Revolution“ (1687–1689) erkannte auch das schottische Parlament die neuen Regenten an. Das überwiegend katholische Irland blieb jedoch dem abgesetzten König treu und musste mit Gewalt unterworfen werden. In der Schlacht am Boyne am 01.07.1690 besiegte WILHELM III. seinen nach Irland zurückgekehrten Schwiegervater JAKOB II.
Nach dem Tod seiner Frau MARIA II. 1694 herrschte WILHELM III. VON ORANIEN alleine über das englische Königreich.
Trotz seiner außenpolitischen Erfolge, war WILHELM III. in England nicht besonders beliebt. Reformen, wie die „Bill of Rights“, die Gründung der Bank von England, die Einführung ministerialer Verantwortung in der Regierung oder die Unterstützung einer freien Presse wurden zumeist gegen den königlichen Willen, durch das Parlament festgelegt.
Kampf gegen LUDWIG XIV.
1689 führte WILHELM III. England in die Große Allianz gegen Frankreich und widmete sich in den folgenden acht Jahren im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1685–1697 vorwiegend dem Kampf gegen den französischen König LUDWIG XIV. Im Frieden von Rijswijk von 1697 musste LUDWIG XIV. den größten Teil der eroberten Gebiete zurückgeben und WILHELM III. VON ORANIEN als rechtmäßigen König von England anerkennen.
Zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges 1701 erneuerte WILHELM III. die Große Allianz gegen Frankreich, und beabsichtigte auch hier durch europäische Schachzüge die französische Erbfolge zu verhindern.
Bevor WILHELM III. VON ORANIEN jedoch selbst in den Krieg eingreifen konnte, starb er am 19.03.1702 an den Folgen eines Sturzes vom Pferd in London. Da seine Ehe kinderlos blieb, wurde die 1665 geborene ANNA STUART, die Schwester seiner Frau, als seine Nachfolgerin bestimmt.
Die Förderung und Unterstützung des jungen JOHN CHURCHILL, der dem König an Talent und Geschick weit überlegen war, sollte die letzte bedeutende Tat WILHELMs III. sein, bevor er verstarb.

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Stand: 2010
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